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ÖPNV-Edition: Dortmund, Unna und Hagen

Zwei ehemalige Brauereistandorte und zwei berühmte Hagener

Das Museum Ostwall im Dortmunder U, das Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna, das Osthaus Museum Hagen und das Emil Schumacher Museum Hagen

Start und Ziel: Dortmund, Hbf

Heute begeben wir uns auf eine Kunst-Expedition ins östliche Ruhrgebiet. Zugegebenermaßen erfordert die heutige Tour ein wenig mehr an Planung – warum erfahrt ihr im Text. Startpunkt ist der Dortmunder Hauptbahnhof. Schon von hier sieht man unser erstes Ziel: das Dortmunder U. Die „Fliegenden Bilder“ vom Künstler und Filmemacher Adolf Winkelmann unter dem Gold eingefassten und fast 10 Meter hohen U (Signet der Dortmunder Union Brauerei), weisen uns den Weg. 

In dem ehemaligen, als Gär- und Lagerkeller errichteten Hochhaus, befindet sich heute das Museum Ostwall mit seiner einzigartigen Sammlung. Aktuell läuft dort auch die Sonderausstellung „Flowers. Blumen in der Kunst des 20. & 21. Jahrhunderts“. Uns steht der Sinn aber eher nach „denken, fühlen und Zähne putzen“ – so der Untertitel der Sammlungspräsentation „Body & Soul“. An der Kasse bitten wir um das kostenlose „KörperKunstSet“, das nicht nur für kleine Besucher:innen geeignet ist. Hier werden einzelne Werke aus der Ausstellung näher vorgestellt und es gibt praktische Aufgaben, die man mit dem mitgelieferten Bleistift unterwegs erledigen kann. 

Für Erwachsene ist es dabei genauso spannend sich zu überlegen, was etwa ein Picasso mit Body Positivity zu tun haben könnte, oder wie wir uns ganz ohne Worte verständigen können, indem wir (Hand)Zeichen verwenden. Wirklich toll umgesetzt von der Künstlerin Ketty La Rocca. 

Und auch sonst gefällt uns die thematische Gegenüberstellung von Werken aus unterschiedlichen Zeiten wirklich gut. Vor allem die oftmals als sperrig bezeichneten Werke von Fluxuskünstler:innen können sich hier toll entfalten und sind auf einmal sehr leicht zugänglich – und oftmals auch sehr ironisch und lustig. 

Kunst in Kühlkellern und Gärbecken

Bevor es für uns weiter nach Unna geht haben wir noch etwas Zeit. Das dortige Zentrum für Internationale Lichtkunst kann man in der Regel nur im Rahmen einer Führung (Di-Fr, jeweils 13 und 15 Uhr, Sa und So, jeweils stündlichen zwischen  11 bis 16 Uhr) besuchen. Darum stärken wir uns für die Fahrt im Labsal. Das kleine Restaurant liegt direkt hinter dem Dortmunder U (Rheinische Str. 12) und bietet mitten im Ruhrgebiet schwäbische Küche in bio-Qualität.  

Zu Fuß geht es zurück zum Bahnhof. Dort steigen wir in den RE 6 (Richtung Minden) und fahren bis zum Hauptbahnhof in Kamen. Von dort aus bringt uns der Regiobus R81 bis zur Lindenbrauerei in Unna. 1979 wurde die Brauerei stillgelegt, heute werden in deren Kühlkellern und Gärbecken absolute Highlights der internationalen Lichtkunst präsentiert. In der rund 1,5-stündigen Führung erfahren wir nicht nur etwas über die Arbeiten von James Turell oder Rebecca Horn, die zur Sammlung gehören. Im Fokus stehen vor allem die Arbeiten der Jubiläumsschau „Faszination Licht“.  In der Tat faszinierend, was Künstler:innen mit Licht und Raum hier realisiert haben!

Auf nach Hagen

Wir könnten noch Stunden bleiben, um die bisweilen surreal anmutenden Kellergewölbe auf uns wirken zu lassen, aber wir haben noch eine Station vor uns: Also steigen wir wieder in den Bus, dieses Mal die Linie C23, die uns zum Bahnhof Unna bringt. Dort haben wir die Wahl zwischen den Zügen RE 7 (Richtung Krefeld) und RE 13 (Richtung Wuppertal) mit denen wir zum Hagener Bahnhof gelangen. 

Hier gibt es zunächst ein wenig Kunst im öffentlichen Raum – das Bahnhofsfenster von Jan Thorn Prikker. Das 1911 entstandene Fenster zeigt Vertreter:innen von Kunst, Handel und Gewerbe. Mittig der Architekt mit Zirkel, links ein Maurer, ein Eisenhüttenmann und eine Weberin. Rechts befinden sich ein Bauer und ein Grubenarbeiter. Die drei Frauen dahinter lassen sich wohl am besten mit den Lebensaltern identifizieren. 

Auf den Spuren von Osthaus und Schumacher

Vom Bahnhof aus gehen wir knapp 20 Minuten zu Fuß zum Kunstquartier Hagen, es vereint das Osthaus Museum und das Emil Schumacher Museum unter einem Dach. Wer möchte, kann auch einen der zahlreichen Busse (Linien 510-520, 524, 527, 541 oder 547) bis zur Haltestelle Stadtmitte nehmen und den Fußweg sparen. Zwei Museen sind uns für heute zu viel. Hier können wir im Osthaus Museum Hagen auf den Spuren des legendären Karl Ernst Osthaus, dem Begründer des heute in Essen befindlichen Folkwang Museums, wandeln. Oder wir entscheiden uns für das Emil Schumacher Museum und einen Pionier des deutschen Informel.

Mehr als 500 Arbeiten von Emil Schumacher umfasst die Sammlung und erlaubt so einen guten Überblick über alle Schaffensphasen des international bekannten Hageners. Ein absolutes Highlight ist dabei das Atelier des Künstlers, das nach seinem Tod hierher überführt wurde. Zwischen Farbtöpfen und Leinwänden scheint man Emil Schumacher hier ganz nahe zu sein. 

Auch im Osthaus Museum kommt man dem Namensgeber sehr nahe: So sind bis heute Teile der originalen Innenausstattung von Henry van de Velde erhalten, andere wurden nachgebildet. Und auch der Brunnen von Georg Minne ist zu sehen –  zwar auch als Replik, aber immerhin darf man diesen, auch anders als das Original, noch immer als Sitzbank nutzen. Die herausragenden Werke des Expressionismus zeugen von der Vorliebe Osthaus für zeitgenössische Kunst. Insbesondere der Raum mit Arbeiten von Christian Rohlfs, dem der Kunstmäzen sehr verbunden war und der das Museum zeitweise bis zu seinem Tod als Lebens- und Arbeitsraum nutzen durfte. 

Die Ideen des Gründers immer auch auf der Höhe der künstlerischen Entwicklungen zu sein, zeigt das Museum in seinen Wechselausstellungen.  Aktuell mit Werken des chinesischen Künstlers Chen Wenling. Und dann machen wir uns wieder auf die Rückreise – ab Hagen Hauptbahnhof mit der S6, dem RB 52 oder dem RE4 bis zum End-Halt Dortmund Hauptbahnhof.

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