Unna

Zentrum für Internationale Lichtkunst

Das Zentrum für Internationale Lichtkunst (ZFIL) in Unna gilt als einzigartig. Die Stadt selbst tritt als Standort des ZFILs auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst erstmals ins internationale Rampenlicht. Weltweit widmet sich kein anderes Museum ausschließlich dieser eigenständigen, avantgardistischen Kunstgattung.

In Unna gehört es zur Konzeption, die installativen Aspekte der gezeigten Arbeiten hervorzuheben. Integriert ist das ZFIL in Räumlichkeiten der 1979 stillgelegten Lindenbrauerei. Sie zählt zu den 27 Ankerpunkten der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet, ist also Teil des industriekulturellen Erbes der Region.

 

Ankerpunkt auf der Route der Industriekultur

Schlüssig ergänzen sich in Unna nur scheinbar widersprüchliche Sphären. Die Stadt liegt an der östlichen Peripherie der Metropole Ruhr, zwischen industriell geprägtem Revier und bäuerlicher Bördelandschaft. Diese räumliche Besonderheit ergänzt das 2001 eröffnete ZFIL um eine zeitliche Dimension: Der historische Ort beherbergt jetzt Arbeiten, die auf aktueller Lichttechnik basieren. Die Besuchenden erleben eine gelungene Symbiose.

 

Über und unter Tage

Sichtbar wird eine Kulturmetropole auch durch ihre Landmarken. Eine solche stellt der 52 Meter in den Himmel ragende Schornstein der Lindenbrauerei dar. Weithin wahrnehmbar ist er Träger der Arbeit "Fibonacci-Reihe" von Mario Merz. Sie basiert auf einer seit der Antike bekannten Zahlenfolge, mit deren Hilfe sich natürliche Wachstumsprozesse beschreiben lassen. In Unna leuchten sie neonblau vor dem nächtlichen Himmel.

Unter Tage betonen das industrielle Ambiente einstiger Kühlkeller und Gärbecken sowie labyrinthische Gänge die Wirkung der ausgestellten Objekte

 

Das Werk von James Turrell

Highlights der Dauerausstellung im ZFIL sind Arbeiten von James Turrell. Der 1943 in Los Angeles geborene Künstler zählt zu den bedeutendsten Vertretern dieser innovativen Kunstgattung. Intensiv erforscht er mit künstlerischen Mitteln die Wahrnehmung von Raum und Licht. Sein Werk bildet den inhaltlichen Fokus der Sammlung.

Die Metropole Ruhr verdankt dem ZFIL in Unna gleich zwei Arbeiten Turrells. Im "Floater 99" scheinen sich Besuchende in diffusem Licht aufzulösen. "Third Breath" vereint erstmals „Skyspace“ und „Camera Obscura Space“ in einer zweistöckigen Architektur im Außenraum. Zwischen Mai und Oktober macht dort eine Illumination zur Dämmerung den Himmel über Unna auf einzigartige Weise sinnlich erfahrbar.

Zu den international renommierten Künstlern, die eine dauerhafte Rauminstallation im ZFIL eingerichtet haben, zählen u. a. Christian Boltanski, Olafur Eliasson, Rebecca Horn, Joseph Kosuth, Francois Morellet, Christina Kubisch, Maurizio Nannucci oder Keith Sonnier. Daneben finden sich zahlreiche kleine Exponate der lichtbasierten Kunst.

 

Museumsbesuch

Das ZFIL ist im Rahmen von öffentlichen Führungen zu besuchen. An jedem 1. Sonntag im Monat können Besuchende die Sammlungspräsentation und die Wechselausstellungen allerdings auch auf eigene Faust entdecken.
Außerdem ist das Haus nicht vollständig barrierefrei ausgebaut. Gehbehinderte Gäste und Rollstuhlfahrer*innen können das Museum über einen Aufzug erreichen. Einige Installationen sind auf Grund der Erreichbarkeit über Treppen gar nicht oder nur eingeschränkt zu sehen. Mehr Informationen.

Bitte beachten Sie weiterhin, dass die Installation von Olafur Eliasson mit Stroboskoplicht funktioniert. Dies kann u.a. zu Anfällen bei Epilepsie führen.

 

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