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Herbert Hofer

Drawing #1

Herne

Carsten Gliese, Köln © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Rostroter Betonstahl windet sich auf der Rasenfläche am Rande einer Weggabelung zu der raumgreifenden, zwei Meter hohen und über vier Meter breiten Plastik Drawing #1. Sie ist Teil des Skulpturenparks auf dem Gelände der Flottmann-Hallen in Herne, der 2010 eröffnet wurde. Bereits 2008 wurden einige der Arbeiten Herbert Hofers in der Einzelausstellung staub zwei in den Flottmann-Hallen gezeigt. Ein Jahr später sollte Hofer einen Entwurf für eine Außenplastik des Herner Skulpturenparks einreichen.
Er arbeitete mit dem witterungsbeständigen Material Betonstahl BSt550, mit dem er seine künstlerische Arbeit in eine neue Dimension überführen konnte. Trotz der Verwendung eines neuen Materials blieb Hofer seinem Prinzip treu, seine Ausgangsmaterialien zu verdrehen und zu falten, bis zum Teil komplexe, nicht zu entwirrende Gebilde entstehen. Seine Plastiken befragen dabei stets das Verhältnis von Körper und Raum, indem sie mit den vorhandenen Räumen in Austausch treten und zugleich selbst Räume schaffen, wie auch die für den Skulpturenpark entworfene Plastik Drawing #1. Der im Bauwesen zu statischen Zwecken verwendete robuste Stahl bleibt – verhüllt vom Beton – stets im Verborgenen. In Drawing #1 macht Hofer genau dieses Material in seiner Rohheit sichtbar und entwickelt daraus eine ganz eigene Gestalt, die dem Betrachter als dichtes Geäst vor Augen tritt. Wer das Gewirr bei näherer Betrachtung zu entzerren sucht, wird jedoch enttäuscht. Immer neue Formen, die durch das Übereinander, Ineinander und Hintereinander des 16 Millimeter dicken Betonstahls entstehen, eröffnen sich aus dem stetigen Perspektivwechsel, zu dem die Plastik einlädt. Und tatsächlich besitzt das mal mehr, mal weniger dichte Geflecht, das aus einer Gesamtlänge von 370 Metern entstanden ist, keinen Anfang und kein Ende. In Drawing #1 hat Hofer das Material zu einem endlosen Loop zusammengeführt. Wie die Linie eines nicht abgesetzten Zeichenstifts auf dem Papier verhält sich der Stahl in einem dreidimensionalen Raum. Als »verräumlichte Zeichnung«
beschreibt der Künstler selbst seine Plastik, mit der er eine zweidimensionale Zeichnung in den Raum übersetzt. Die Grenze des Zeichenpapiers ist hier ersetzt durch die imaginäre Form eines Quaders, an den der Stahl immer wieder anstößt, über den er aber niemals hinausgeht, sondern ins Innere zurückkehrt. Mithilfe eines quaderförmigen Rahmens, der als Grundform und Richtlinie dient, und eines Geräts, mit dem er das harte Material biegt, hat Herbert Hofer eine Plastik geschaffen, deren innere Dynamik von einer äußeren Grenze gesteuert und in Schach gehalten wird. Die so entstandenen expressiven Strukturen erscheinen starr und beweglich zugleich. In der direkten räumlichen Gegenüberstellung mit der geometrischen Plastik Faltung von Peter Schwickerath (2010) kann sich Hofers Zeichnung im Raum als verspielte und zugleich gesteuerte Komposition entfalten.

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