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Kunst & Kohle

"Wenn in 13 Städten in 17 von 20 Museen eine Sonderausstellung, eine besondere Ausstellung zum Thema Kunst & Kohle auf die Beine gestellt wird, kann ich nur sagen: großartig."
(Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, 2018)

Eric Jobs | Ausstellungsansicht "Kunst & Kohle. Schwarz", 2018, Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum: Museum unter Tage
Achim Kukulies | Ausstellungsansicht "Kunst & Kohle. Die schwarze Seite", 2018, Museum DKM, Duisburg
Jürgen Spiler | Ausstellungsansicht "Kunst & Kohle. Schichtwechsel", 2018, Museum Ostwall im Dortmunder U
Frank Vinken | Dorette Sturm, Breathing Cloud, 2007, Installationsansicht "Kunst & Kohle. Down here – Up there", 2018, Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna
Thomas Schmidt, Stadt Herne | Ibrahim Mahama, Coal Market, Emschertal Museum Herne, Schloss Strünkede, Ausstellungsansicht "Kunst & Kohle. Coal Market", 2018
Ferdinand Ullrich | Ibrahim Mahama
Frank Vinken | Abbauhammerkonzert von Christof Schläger
Frank Vinken | Die Essenz der Kohle konzentriert in einem Duft
Frank Vinken | Die Museumsdirektoren der teilnehmenden Museen von Kunst & Kohle

Als 2018 der endgültige Ausstieg aus der Steinkohle im Revier anstand, ließ die historische Zäsur keinen kalt. "Glückauf Zukunft" und "Danke Kumpel" standen auf der Agenda. Dafür hatten die 20 RuhrKunstMuseen schon lange im Vorfeld beschlossen: Ein umfassendes Ausstellungsprojekt für Erinnerungskultur muss her: Kunst & Kohle.

 

"Kunst & Kohle" als Ausstellung von Ausstellungen

Der städteübergreifende Parcours korrespondierender Einzelpräsentationen stand unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Als Ausstellung von Ausstellungen in 17 Museen in 13 Städten gemeinsam gestemmt, beleuchtete "Kunst & Kohle" mit über 150 internationalen künstlerischen Positionen auf 20.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche drinnen und draußen das schwarze Gold des Reviers in Geschichte und Geschichten. Mit der kapitalen Schau redete die Kunst Klartext zur Bedeutung der Kohle im Revier und auf globalem Parkett, wies auf Zukunfts- und Ewigkeitsaufgaben in der Zeit nach der Kohle hin. Ein umfassendes Narrativ intensiver Bilder in Malerei, Installation, Foto, Film und Musik, – über ein halbes Jahr präsentiert –, bewegte Diskussionen. Über das, was der Ausstieg aus der Kohle im Allgemeinen bedeutet, was er im Besonderen mit dem Ruhrgebiet macht.

 

Erinnerungskultur und Jubiläumsausstellung

Jedes Museum steuerte seine eigene Sicht, eine individuelle Ausstellung bei. "Schwarz" etwa stand im Fokus des Museum unter Tage (MuT) in Bochum. Um "Bergwerke", fotografiert vom Fotografenpaar Bernd und Hilla Becher, drehte sich alles im Josef Albers Museum Quadrat Bottrop. Das Museum Ostwall im Dortmunder U zeigte den "Schichtwechsel von der (bergmännischen) Laienkunst zur Gegenwartskunst", das Lehmbruck Museum in Duisburg "Reichtum: Schwarz ist Gold", während "Ideallandschaft: Industriegebiet" im Museum Folkwang, Essen, auf dem Programm stand, "Holz und Kohle" in den Flottmann-Hallen Herne, "The Battle of Coal" im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, "Comics und Cartoons von Kumpel Anton bis Walter Moers" in der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen und "Auf- und Abstieg" im Märkischen Museum Witten. Für besonders viel Aufsehen sorgte in Herne der ghanaische Künstler Ibrahim Mahama, der im Rahmen seiner Schau "Coal Market", das historische Schloss Strünkede mit einer Installation aus gebrauchten Jutesäcken verhüllte.

Nie zuvor in den 10 Jahren ihres Bestehens, die das Netzwerk der RuhrKunstMuseen 2018 feierte, hatte es eine so umfangreiche Ausstellungskooperation gegeben. 2,5 Millionen Euro Gesamt-Etat standen bereit. Ergänzt wurde "Kunst & Kohle" durch ein vielfältiges Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm, das Kombi-Tickets, Bus-, und Fahrradtouren, Führungen und Vorträge sowie besondere Angebote für Familien, für Kinder und Senioren im Angebot hatte.

 

Ein halber Meter-15 Kilo-Kunstkatalog

Aber von wegen Ende und Schluss mit Kunst & Kohle im Oktober 2018. Wer heute wissen will, wie damals die Kunst das Ruhrgebiet bewegte, blättert in den 17 Einzelbänden des 15 Kilo gewichtigen Kunst & Kohle-Katalogs. Der knappe halbe Meter im Regal, schwarz gestylt, gern "Der Klotz" genannt, hat auf 1.400 Seiten Doku-Qualität: Wer war am großen Ausstellungsprojekt Kunst & Kohle beteiligt? Welche Museen haben welche Themen favorisiert? Welche Facetten wurden gezeigt? Welche Visionen, welche Kritik stecken drin im Blick der Kunst aufs Ende von Pütt & Flöz? Zum Preis von 100 Euro ist der Schuber in den Museen zu haben. Aber auch einzeln können die reich bebilderten Bände erworben werden, die von "Kunst & Kohle" im Revier und darüber hinaus nachhaltig erzählen.

 

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