09. May
– 20. July 2025,
Dortmund
Museum Ostwall in the Dortmunder U
Museum Ostwall in the Dortmunder U, Dortmund
Mit Essen und Trinken verbinden wir Rituale, Regeln und Traditionen – sie stiften Gemeinschaft, können aber auch ausgrenzen. Ob auf dem Teppich, am Tresen oder unterwegs: Wie, wo und mit wem wir essen, sagt viel über gesellschaftliche Strukturen aus. Die Ausstellung „Am Tisch. Essen und Trinken in der zeitgenössischen Kunst“ versammelt acht künstlerische Positionen, die sich kulturellen, sozialen und geschlechtsspezifischen Fragen annähern – und dazu einladen, Essen als verbindende Praxis neu zu betrachten.
Mehrere Arbeiten sind in Zusammenarbeit mit Stadtbewohner*innen entstanden, etwa „A Painting For A Family Dinner“ von Alina und Jeff Bliumis. Das Künstler*innenpaar ließ sich von Dortmunder Familien zum Essen einladen – im Gegenzug erhielten diese ein Gemälde. Im Anschluss entstand immer ein gemeinsames Foto. Die so entstandenen „Familienporträts“ erzählen von Gastfreundschaft, Austausch und künstlerischer Interaktion.
Auch Marie Donike und Johannes Specks setzen sich mit alltäglichen kulinarischen Praktiken auseinander. Ihre Arbeit „Kulisse“ nimmt Kneipen als soziale Räume in den Blick. Im Ausstellungsraum steht eine Tresenskulptur, die in ihrer Form an das U auf dem Dach des Hauses erinnert – ein Hinweis auf die frühere Nutzung des Gebäudes als Brauerei. Während des Ausstellungszeitraums wird die Skulptur gelegentlich aktiviert: Dann schlüpfen die Künstler*innen in die Rolle der Wirt*innen und laden zur partizipativen Aktion „Hopfen und Malz“ ein.
Mit ihrer Installation „Until our tea strainer gets dry“ schafft Iden Sungyoung Kim eine wohnzimmerähnliche Atmosphäre, in der über Kopfhörer Gespräche mit Künstler*innen zu hören sind, deren Eltern als Gastarbeiter*innen aus Südkorea und Vietnam nach Deutschland kamen. Die koreanische Teezeremonie steht dabei sinnbildlich für Fragen nach Erinnerung, Migration und Zugehörigkeit.
Auch Narges Mohammadi bezieht Menschen vor Ort aktiv mit ein. Ihre Installation „Passing Traces“ besteht aus 700 Kilogramm Halva – einer duftenden Süßspeise, die im arabisch- und persischsprachigen Raum häufig zu religiösen Anlässen, insbesondere bei Trauerfeiern, gereicht wird. Halva erinnert an Verlust und Abschied – Themen, die sich auch räumlich in der Arbeit widerspiegeln: In den Wänden der Installation erscheinen Leerräume in Form von Möbeln – Abdrücke des Mobiliars aus jener Geflüchtetenunterkunft in den Niederlanden, in der Mohammadi nach der Flucht aus Afghanistan mit ihrer Familie lebte.
Ein Vermittlungsraum mit KI-Mitmachstationen lädt zum kreativen Austausch ein. Führungen, Workshops und gemeinsame Kochabende ergänzen das Programm.
Für Familien mit Kindern liegt in der Ausstellung ein Kreativheft bereit, das zum spielerischen Entdecken mit allen Sinnen einlädt. Das „un-perfekte Menü“ regt dazu an, Eindrücke festzuhalten und ein eigenes Dinner zusammenzustellen – von der Nachspeise bis zur Vorspeise.
Die Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, 8 Mai um 19 Uhr im Foyer, EG des Dortmunder U, statt.
Die Ausstellung zeigt Werke von Alina und Jeff Bliumis, Marie Donike und Johannes Specks, Mona Hatoum, Zhanna Kadyrova, der Klasse Mariana Castillo Deball der Kunstakademie Münster, Narges Mohammadi und Iden Sungyoung Kim.
Die Ausstellung wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und den Freunden des Museums Ostwall e.V.
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