Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna
Es ist ein sonderbarer weißer Bau, der hinter dem Museum für Lichtkunst steht. Die vier Seiten sind fensterlos, ein runder Turm in der Mitte ist scheinbar ohne Bestimmung. Doch das liegt in der Natur der Sache: An der Oberfläche lässt sich hier nämlich grundsätzlich gar nichts erkennen. Wer Licht sehen will, muss ins Dunkel hinabsteigen.
Tief unter der Erde liegen die Gärbecken und Eisräume der ehemaligen Lindenbrauerei. Das letzte Fass Bier wurde hier 1979 gebraut. Anschließend stand die Brauerei lange leer. In ein paar Tausend Quadratmetern Kellerlabyrinth Lichtkunst zu installieren und die Räumlichkeiten weitgehend zu belassen, auf diesen Gedanken kam Karl Ganser, legendärer Leiter der Bauausstellung »Emscher Park«. 2001 gründete sich die Sammlung des Zentrums für Internationale Lichtkunst Unna. Sie mag zahlenmäßig zunächst klein wirken: Dreizehn Kunstwerke bilden den Bestand. Doch sind sie allesamt Auftragsarbeiten, die eigens von den Künstlern – den führenden Namen zeitgenössischer Lichtkunst wie Olafur Eliasson und James Turrell – für den jeweiligen Raum entwickelt wurden.
Der Konzept-Großmeister Joseph Kosuth entschloss sich, ein Zitat von Heinrich Heine in einem Raum zu installieren, in den man eher hinabschaut als eintritt: »Der Mensch braucht nur seine Gedanken auszusprechen, und es gestaltet sich die Welt, es wird Licht oder es wird Finsternis.« Weitere Künstler sind Rebecca Horn, Mischa Kuball oder Christian Boltanski. Olafur Eliasson hat einen wandhohen Wasserfall installiert, der mit Stroboskoplicht angeleuchtet wird. Der Effekt ist erstaunlich: Durch das Flackern des Lichts wird der Fall der Tropfen scheinbar angehalten, das Licht wird zum Regisseur unserer Wahrnehmung.
Sammlung
Unbestrittener Höhepunkt der Sammlung ist die Arbeit des einflussreichen Lichtkünstlers James Turrell, »Third Breath«. Einer seiner Skyspaces ist ein Loch in der Decke, das den Himmel ausschnittsweise rahmt. Jeden Abend wird 25 Minuten vor Sonnenuntergang ein computergesteuertes Raumlicht darauf abgestimmt. Das erhabene Ereignis findet in dem weißen fensterlosen Kubus statt, dem man das von außen kein bisschen ansieht.
Ausstellungen
6. Mai bis 16. September 2018
Kunst & Kohle. DOWN HERE - UP THERE
Besucherinformationen
Kontakt
Lindenplatz 1
59423 Unna
T +49 (0)2303.10 37 70
E info(at)lichtkunst-unna.de
www.lichtkunst-unna.de
Öffnungszeiten
Di bis Fr 13.00 Uhr/15.00 Uhr/ 17.00 Uhr
Sa 13.00 Uhr/ 14.00 Uhr/ 15.00 Uhr/ 16.00 Uhr/
17.00 Uhr
So und Feiertage: 13.00 Uhr/ 14.00 Uhr/
15.00 Uhr/ 16.00 Uhr/ 17.00 Uhr
Mo geschlossen
Besuch nur im Rahmen von Führungen
Jeden 1. Sonntag im Monat, 13 bis 17 Uhr offene Begehung des Museums ohne Führungen (letzter Einlass 16.30 Uhr)
Jeden 3. Sonntag im Monat, 11.30 Uhr Familienführung (Mit Anmeldung unter 02303.103 751)
Eintrittspreise
10 €, ermäßigt 8 €
Führungen
Information und Anmeldung
T +49 (0)2303.10 37 51
E info@lichtkunst-unna.de
Service
Museumsshop
Dieses Museum ist eingeschränkt barrierefrei.
Essen und Trinken
Restaurant Foyer
Ergänzende Tipps und Sehenswürdigkeiten für Ihren Aufenthalt in Unna finden Sie auch unter
www.ruhr-tourismus.de/unna
Karte
Parken
Kostenpflichtige Parkmöglichkeiten im
Parkhaus »Massener Straße«.
Anbindung ÖPNV
Haltestelle: »Lindenbrauerei« oder
»Käthe-Kollwitz-Ring«
ab Königsborn mit RegioBus-Linie R53
ab Unna Bahnhof, Fußweg ca. 12 Minuten